Autonome Lufttaxis sollen die Straßen entlasten

veröffentlicht am 25. Juni 2017 in Drohnen-News von

Das Taxi der Zukunft fliegt

Mit Luft-Taxis Menschen transportieren

Luft statt Straße. Reisen der Zukunft?

Die Verkehrslage in den meisten Großstädten weltweit ist katastrophal. Wo früher nur im Berufsverkehr die Straßen verstopft waren, sind sie es inzwischen den ganzen Tag über. Das führt nicht nur zu einer erhöhten Lärmbelastung, sondern auch zu steigender Luftverschmutzung.

Die Feinstaubwerte in den meisten Großstädten, vor allem in Asien und Südamerika, liegen weit über den Werten, die als gesundheitlich akzeptabel gelten.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Autobauer und Startups weltweit seit Jahren fieberhaft nach einer Lösung suchen. Und so könnte in den nächsten Jahren ein Traum vieler Science Fiction Autoren der letzten Jahrzehnte tatsächlich Wirklichkeit werden – ein fliegendes Auto oder eher eine fliegende Drohne, die Menschen transportiert.

Fliegendes Auto vs. bemannte Drohne

Daimler kann sich vorstellen in die Lüfte zu gehen, wie kürzlich erst der Leiter der Daimler Zukunftssparte Axel Harries der Automobilwoche gegenüber einräumte. Toyota arbeitet bereits ganz konkret an einem bemannten dreirädrigen Flugobjekt, dass die Straßen entlasten soll. Und auch andere Autobauer haben Pläne in der Schublade oder denken zumindest darüber nach, ihre Forschungen in diese Richtung auszurichten.

Und doch gibt es Konkurrenten am Markt, die deutlich weiter sind. So zum Beispiel das kleine badische Start-Up unternehmen E-Volo. Denn die Macher von E-Volo haben bereits einen ersten bemannten Testflug hinter sich gebracht. Alexander Zosel, einer der beiden Mitbegründer der Firma, hat den Testflug selbst bestritten.

Der Volokopter aus dem Hause E-Volo ist eine Mischung aus Helikopter und Drohne. 18 kleine Rotoren sind an einer kreisförmigen Vorrichtung oberhalb der Sitzkabine befestigt. Nahezu lautlos, ohne Emissionen und komplett elektronisch betrieben – so kommt das Lufttaxi aus dem Hause E-Volo daher. Und in Zukunft soll der Flug sogar ohne Pilot funktionieren. Nur ein netter Traum?

Fliegen auf Autopilot ist realistischer als Autofahren ohne Fahrer

Die Chancen für neue Fluggeräte, ihre Fluggäste unbeschadet und ohne Piloten von A nach B zu bringen sind deutlich höher, als den kompletten Autoverkehr auf Autopilot umstellen zu wollen. In der Luft gibt es keine Fußgänger, keine Fahrräder, keine Verkehrsschilder und keine Ampeln, die es zu beachten gilt. Nur andere Fluggeräte sowie große Objekte, die den Weg kreuzen bzw. versperren.

Software zum Kollisionsschutz in den Lüften existiert bereits – auch wenn diese bislang bisher nur in Drohnen mit Kamera wie z. B. dem DJI Mavic Pro oder dem Phantom 4 Pro zum Einsatz kommt. Die nächste Herausforderung ist nun also, bemannte Taxidrohnen zu entwickeln und diese mit entsprechender Sensorik und einer solchen Software auszustatten.

Der Volokopter – ein Fluggerät der Zukunft, gewachsen aus dem Traum eines Drohnenpiloten

Die Idee ein Vehikel wie den Volokopter zu bauen kam Zosel und seinem Geschäftspartner bei der Betrachtung neuer Drohnenmodelle im Fachgeschäft. Aus einer fixen Idee ist heute schon weit mehr geworden.

Schon im März 2016 fand der erste Testflug statt. Inzwischen ist man im Hause E-Volo so weit, dass Zosel davon ausgeht, dass in zwei Jahren die ersten Fluggeräte mit Autopilot ihre Fluggäste zur Arbeit, zum Einkaufen oder sonst wohin bringen werden. Der Unternehmer träumt von Landeplattformen auf Hochhausdächern oder, eine besonders charmante Idee, einem Ladebalkon direkt am Haus.

Da der Volokopter wie eine Drohne aus dem Stand starten und landen kann, genügt ihm eine verhältnismäßig kleine Fläche für Start und Landung. So könnte die Transport-Drohne künftig beispielsweise als Shuttle für Wege vom Bahnhof, zum Flughafen oder für das Übersetzen von einem Flussufer auf ein anderes, genutzt werden.

Wie man es auch dreht und wendet – die Zukunft des Verkehrs in den Großstädten scheint in der Luft zu liegen. E-Volo ist mit dem Volokopter, der bei einer Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h für rund eine halbe Stunde in der Luft bleiben kann, bestens für diese Zukunft gerüstet. Kommunen und Unternehmen ziehen nach, da ist sich Zosel sicher. Man darf gespannt sein, was uns in diesem Bereich der Drohnenentwicklung in den nächsten Jahren noch erwartet.

Übrigens – erste Vorbestellungen für den Volokopter sind bereits eingegangen. Rund 300.000 € soll die Helikopterdrohne kosten, wenn sie denn dann endgültig auf den Markt kommt. Im Vergleich zu einem Kleinflugzeug nicht unbedingt ein Schnäppchen. Bleibt die Frage, ob diese Art der Fortbewegung irgendwann auch für Normalverdiener erschließbar sein wird.

 

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