Wie wir kürzlich berichtet haben, hat DJI mit der neuen Firmware dafür gesorgt, dass verschiedene Sperren in Sachen Flughöhe, Geschwindigkeit, Reichweite etc. aktiviert wurden. Diese gelten ganz besonders extrem, wenn man sich nach dem Kauf eines DJI Quadrocopters wie dem Phantom 4 Pro oder dem Mavic Pro nicht entsprechend beim Hersteller registriert. Aber auch nach der Registrierung verbleibt es bei einigen Einschränkungen, nämlich genau denen, die in dem Land in dem man sich gerade aufhält, gelten.
So soll sichergestellt werden, dass Flugverbotszonen eingehalten werden, maximale Flughöhen nach gesetzlichen Vorschriften nicht überschritten werden usw. DJI trägt damit, nach eigener Darstellung, einen Teil zur Einhaltung des geltenden Rechts bei. Kritiker sagen, dass der Drohnenriese damit eher darauf abzielt, die Kunden noch fester an sich zu binden und sicherzustellen, dass auch für die Steuerung die DJI App verwendet wird.
Aber wie bei so vielen Regularien ist es auch bei diesen Schranken die DJI eingebaut hat; es gibt Menschen, die mehr als nur eine kritische Meinung dazu haben. So hat beispielsweise das Unternehmen Coptersafe schon kurz nach der Installation der neuen Firmware eine Jailbreak-Software angeboten, mit der man die DJI Sperren einfach ausschalten konnte. Inzwischen gibt es im Internet auch schon in mehreren Foren kostenlose Software, die auf den DJI installiert die Firmware so verändert, dass die entsprechenden Sperrfunktionen entfernt werden.
Doch DJI wäre nicht Branchenführer, wenn in den Entwicklungszentren weltweit nicht eine Menge heller Köpfe tagtäglich über die Probleme des Unternehmens grübeln würden. Und so hat es nur Wochen gedauert, um die Löcher in der Firmware zu schließen und so sicherzustellen, dass die Hacker-Programme, die aktuell im Internet zu kaufen oder kostenlos zu haben sind, erst einmal wieder ins Leere laufen.
Dazu spricht man im Hause DJI offen davon, dass die Manipulation an der Firmware zu einem erhöhten Unfall- und Verletzungsrisiko für die Drohne, die Piloten und das Umfeld am Flugplatz sorgen. Außerdem muss man als Käufer eines DJI Quadrocopters damit rechnen, dass die Garantie erlischt, wenn man sich an der vorinstallierten Systemsoftware zu schaffen macht.
Aktuell scheinen die Löcher in den jeweiligen Systemen erst einmal gestopft. Doch aus den Kreisen der Drohnen-Hacker ließ man bereits verlautbaren, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen sei. Von dort sieht man die Bemühungen DJIs, eine gewisse Kontrolle über die Drohnen aus eigener Herstellung zu behalten, als einen ungerechtfertigten Eingriff in die Rechte der Nutzer und fühlt sich im Recht, wenn es darum geht, die entsprechende Firmware zu torpedieren.
Insofern wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis neue Software auf den Markt kommt, die wiederum helfen kann die Sperren an DJI Drohnen zu umgehen. Man darf in dieser Angelegenheit auf jeden Fall gespannt sein, wie es weiter geht. Für den normalen DJI-Kunden, der seine Drohne mit Kamera ganz normal beim Hersteller registriert hat und sich an die Gesetze in puncto Drohnenflug in Deutschland hält, hat dieser kleine Cyberkrieg zum Glück keinerlei Auswirkungen. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.